25.03.2022
MUHsletter #67: Die MUH 44 im bittersten Frühling
Guten Tag. Griasgod. Servus beinand.
Liebe MUH-Leserinnen und Leser,
liebe MUH-Interessierte,
servus.
„Die Welt ist aus den Fugen geraten.“ Das ist so ein Satz, den man oft hört, wenn es in der Geschichts-Wissenssendung im Radio um den Dreißigjährigen Krieg geht oder den 2. Weltkrieg. Jetzt wird er auf unsere Gegenwart hier in Europa angewendet. Es ist unbegreiflich, was passiert in diesem Frühling. Wir erleben einen Zivilisationsbruch mitten in Europa, monströs, barbarisch, für uns Nachkriegsgenerationen unvorstellbar. Worte versagen. Viel helfen, wo und wie sie können, engagieren sich in der Flüchtlingshilfe, solidieren sich mit der Ukraine, spenden Geld und Güter, das hilft auch die eigenen Beklemmungen und Ängste ein wenig in Zaum zu halten. Aber freilich ist das ALLERwichtigste Problem in Deutschland, dass das Benzin teuer geworden ist, und auf einmal ist da ein „Sondervermögen“ von 100.000 Millionen Euro für die Bundeswehr, wo grad noch maximal 3 Euro Hartz-IV-Erhöhung jährlich drin waren, und auf einmal soll es 500 neue Windräder in Bayern geben, um sich in einem heroischen Kraftakt von der russischen Energieknute zu befreien, aber 10H bleibt natürlich, genauso wie wir weiterhin ein Tempolimit ablehnen. Weil, sonst hätte Putin ja gewonnen, oder so.
Man könnte bitter und zynisch werden in diesem entsetzlichen Frühling, der ganz nebenbei natürlich viel zu strahlend hell und trocken ist und mit erneut steigenden Coronazahlen einhergeht. Und jetzt kommen wir mit unserer MUH 44 daher, und die hat gottlob einen kühleren Kopf. Es geht darin zum Beispiel darum, dass Bayern die 10H-Regel vielleicht gar nicht mehr „braucht“, weil die Leute gar nicht so windkraftfeindlich sind, wie die Staatsregierung meint. Es geht um eine ökologische Zukunftsvision für unsere Flüsse. Und ja, es geht viel um früher. Das hat sich so ergeben in der Themenmischung, und vielleicht passt es jetzt gut, um sich zwischendurch seelisch und emotional aus der aktuellen Nachrichtenlage herauszuhieven. Dass wir uns das hier noch leisten können, ist ein großer Luxus, den wir sozusagen mit der MUH 44 bedienen, ohne einem verantwortungsfreien Eskapismus das Wort reden zu wollen.
Näheres zu den Geschichten in der MUH 44 vielleicht in einem kommenden MUHsletter, eine Übersicht über die wichtigsten Themen in unserer 12. Frühlingsausgabe finden Sie am Ende dieses MUHsletters. Ab heute, Freitag, 25. März 2022 gibt es die MUH 44 offiziell im Handel und auch als Einzelheft zu bestellen auf unserer Website www.muh.bayern/abo-und-einkaufen. Dort können natürlich auch weiterhin und gern in großer Zahl MUH-Abos abgeschlossen werden. Und auch dieser Verbraucherhinweis sei noch erlaubt: Weiterhin erhältlich sind unsere MUH-Schafkopfkarten zum Einzelpreis von 8 Euro, bestellbar hier: www.oekom.de/buch/muh-schafkopfkarten-9783962382674
Herzliche Grüße und alles Gute
Josef Winkler
MUH-Redakteur
& die MUHlerei
P.S.: Bitte empfehlen Sie uns weiter, unsere Aboangebote und Bestellmöglichkeiten gibt’s unter www.muh.bayern/abo-und-einkaufen.
MUH 44
Mit u.a. diesen Themen:
MUH-Interview: Michaela May
In der Autobiografie zu ihrem 70. Geburtstag erzählt Michaela May von der Tragödie um ihre Geschwister. Auch darum geht es im MUH-Interview, aber vor allem um ein buntes und reiches Schauspielerinnenleben.
Windkraftland Bayern
Von wegen 10H! Sind die Bayer/innen wirklich solche Windkraftmuffel? Eine virtuelle Bayern-Rundfahrt legt anderes nahe.
Herbert Achternbusch
Im Januar ist Herbert Achternbusch gestorben, Filmemacher, Autor, Maler, Dramatiker, ein bayerischer Universalkünstler. Eine Hommage zur Anregung.
Freiheit für den Lech!
Der BUND Naturschutz hat das „Jahrhundert der Befreiung der Flüsse“ ausgerufen – und startet mit einer Initiative für den arg geschundenen Lech.
Eine Apotheke voller Hippies
Im unterfränkischen Dorf Sulzheim wurde die alte Marien-Apotheke in den 70er Jahren zum Heim für zwei Musikerkommunen. Eine Zeitreise mit Patchouliduft.
Landschaft der Seele
Der 1985 verstorbene Münchner Zeichner und Maler Horst Haubner hat ein berückendes zeichnerisches Werk hinterlassen. Eine Wiederentdeckung.
Die Brennnessel von A bis Z.
Wir ziehen den Hut vor der „Königin der Wildkräuter“.
Eine Woche Volksfest
Der Fotograf Ralf Gerard hat im Frühjahr 2019 die „Festwoche“ in seinem Heimatdorf Antdorf dokumentiert – vom Aufbau des Festzelts bis zur letzten zusammengeklappten Bierbank.
Außerdem im Heft:
Stilles Niederbayern in den Fotofrafien von Florian Strigl.
Allgäuer Mundart-Rap vom Duo Kleister aus Mindel- und Mannheim.
„Dark Tourism“ in Hinterkaifeck.
Narges Kalhor über ihren Film „In The Name Of Scheherazade oder der erste Biergarten in Teheran“.
Hans Schuler spielt den „Metzger-Seppe“.
Traudi Siferlinger gibt Selbstauskunft.
Und der Austrofred hat Angst vor der Tarantula Bavariae.